Corona – So what?

… eine durchaus (selbst)kritische Betrachtung von Alexander Kagl, GF DYNACT und Winzer bei JOISEPH

 

So what? So viel! So richtig verdammt viel!

Na gut – die ersten Learnings haben wir ja schon alle gezogen. Home Office funktioniert auf einmal (mehr oder weniger gut). Lehrer machen einen wirklich anstrengenden Job – das spüren viele von uns Laien-Pädagogen jetzt täglich – aber nicht mehr lange. Wir haben gelernt: Zwischen zwei online Meetings sollte schon ein wenig Pause sein. Bandbreite ist alles. Wirklich alles. Und hätte ich bloß die HD WebCam nach Weihnachten gekauft!
Aber irgendwann – irgendwann wird sich das ganze ja auch wieder einspielen – eine „neue Normalität“ Einzug halten. Vielleicht… oder hoffentlich… oder sicher…
In vielen Gesprächen mit Partnern, Kunden und Freunden haben sich vier Stoßrichtungen herauskristallisiert, die jetzt wirklich jedes Unternehmen starten sollte „hochzufahren“ (<– Das ist übrigend mein persönlicher Favorit für das Un-Wort des Jahres 2020)

1) Führen über Wertschätzung …

… oder „positive leaderhip“. Jeder Mitarbeiter befindet sich derzeit in einem absoluten Ausnahmezustand. Leistet in einem ungewohnten Umfeld, leistet unter geänderten Rahmenbedingungen, steckt vielleicht in Kurzarbeit oder ist vielleicht den Job los.
All jenen gebührt ein großes DANKE. Von mir? Nö. Von jeder einzelnen Führungskraft. Von jedem Teamführer, Squad-lead, B-minus-x etc. Dankt endlich Euren Mitarbeitern! Geht auf die Bedürfnisse ein. Und ja: Wertschätzung ist was Gutes. Und vielleicht macht ihr euch mal Gedanken über die Bedürfnisse und richtigen Interessen Eurer Mitarbeiter. Was zählt? Was ist wichtig? Warum leisten sie? Warum tun sie sich genau Euer Unternehmen an?

Lasst sie eure Wertschätzung und ein DANKE spüren. Es kostet nicht die Welt und macht Euch – liebe Führungskräfte – stärker und authentischer.

2) The new Way of working…

…. *GÄHN*. Jo eh. Seit 5 (oder gefühlt 15) Jahren in der Literatur und Unternehmen auf und ab gebetet. Was hat sich geändert? Nix. Und dann, plötzlich, als alle meinten „das geht nicht“, also ganz plötzlich geht’s. Home Office. Virtuell arbeiten. Keine Flüge mehr (und damit auch keine Wirtschaft). Grenzen sind dicht. Das Business Meeting in Bratislava – keine 45 min entfernt – funktioniert plötzlich einfach nicht mehr.
Doch was bleibt? Ich hoffe ein Umdenken. Ich hoffe, dass sich viele (besser alle) Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern an den Tisch setzen und fragen: Was lernen wir daraus? Was ist die positive Seite der Medaille.
Und ja, virtuelles Arbeiten kann Stunden von Pendeln reduzieren. Sinnlose Flüge für ein einstündiges Meeting. Also: Gehen wir den „new way of working“ gemeinsam an. Nutzen wir die Chance!

3) Wir vermissen echte, physische Treffen.

Teambuilding Events im klassischen Sinne (Klettergärten, Paintball, etc.) wird es vermutlich noch länger nicht geben.
Denn die derzeitigen Bedürfnisse sehen anders aus: Wir wollen reden. Uns austauschen. Mehr erfahren. Bewusst erleben. Die Natur spüren. Und heimische Lebensmittel genießen.

Somit werden sinnvolle, ruhige, kostengünstigere Team-Treffen ein elementarer Bestandteil unserer Business-Welt sein. Vielleicht wieder einmal auf Strohballen rund ums Lagerfeuer sitzen. In die ferne der Landschaft schauen und darüber sinnieren. Vielleicht auch in den Weinbergen: www.soulyard.at

4) Risiko-, Krisen- und Emergencymanagement.

Dieses Thema ist so wichtig und umfangreich, dass wir dazu einen eigenen Artikel veröffentlichen. Stay tuned!

 

Gestalten wir gemeinsam unsere Zukunft. Wir helfen gerne!

 

 

Genderhinweis: Im Sinne einer leichteren Lesbarkeit wurden in diesem Text die gewohnte maskuline Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen verwendet. Dies impliziert jedoch keine Benachteiligung anderer Geschlechter, sondern soll vereinfachend als geschlechtsneutral zu verstehen sein.